Bock, Hartmut – Kirchliches Leben in Diesdorf

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Kirchliches Leben in Diesdorf. 850 Jahre Klosterkirche Diesdorf

herausgegeben von den Museen des Altmarkkreises Salzwedel

978-3-86289-030-9

Inhalt:

Friedhelm Heinecke, Vorwort

Hartmut Bock (hb), Michael Scholz (ms): Aus der Geschichte des Klosters und Domänenamtes Diesdorf...

Gründung und frühe Geschichte des Klosters (ms)

Die inneren Verhältnisse des Klosters im Mittelalter (ms)

Der Besitz des Klosters im Mittelalter (mit einer Betrachtung zur ethnischen Herkunft der Einwohner der Klosterdörfer) (hb)

Die Wirtschaft des Klosters Diesdorf (hb)

Das evangelische Damenstift seit der Reformation (hb/ms)

Die Wirtschaft des Amtes Diesdorf von der Reformation bis zu seiner Auflösung 1810 (hb)

Die Verwaltung des Amtes

Die Amtsvorwerke

Feldfrüchte, Anbauverhältnisse und Ernteergebnisse der Vorwerkswirtschaften

Gotthold Hofmüller, Die Diesdorfer Klosterkirche um 1810

Der Restaurationsbau von 1863/64

Die Klosterkirche im 20. Jahrhundert 

Die Geschichte der Glocken

Die Turmuhr

Das Inventar der Klosterkirche

Die Pfarrstelle Diesdorf

Liste der evangelischen Pfarrer in Diesdorf seit der Reformationszeit

Aus dem Gemeindeleben

Quellen und Literatur 

  

Vorwort

Vom 1.-4. September 2011 begeht die Kirchengemeinde Diesdorf die 850-Jahrfeier der Klostergründung.  

In der landschaftlich reizvollen nordwestlichen Altmark liegt der Flecken Diesdorf, reich an Spuren aus der Vergangenheit. Mehrere Großsteingräber zeugen von der ersten Besiedlung in der Jungsteinzeit. Vor 900 Jahren in einer Schenkungsurkunde von 1112 des Bischofs von Halberstadt wird Diesdorf erstmals erwähnt, als dem Augustiner-Chorherrenstift Hamersleben Diesdorfer Liegenschaften übereignet wurden. Vor allem die mittelalterliche Geschichte hinterließ in Diesdorf und Umgebung ihre Spuren. Eine besondere Bedeutung besitzt das aus romanischer und gotischer Zeit stammende Augustiner Chorfrauen-Kloster Diesdorf.  

Die­ses Kloster wurde 1161, neben dem schon bestehenden Ort, durch den Grafen Hermann von Lüchow und Warpke gegründet. Vom früheren Kloster selbst bestehen heute noch die Klosterkirche und einige Wirtschaftsgebäude wie die derzeit mit großem Aufwand und hohem Engagement vieler Diesdorfer Bürger zu einem Kulturzentrum rekonstruierte ehemalige Darre (früher Back- und Brauhaus). Weiterhin gehören der ehemalige Sitz der Klosterprobstei, ein alter Feldsteinstall auf dem Grundstück der Familie Wilmerstedt sowie ein großer Teil der ehemaligen Klostermauer dazu. Andere historische Gebäude stammen aus der Zeit nach der Reformation. 

Die in ihrer heutigen Gestalt erst nach 1200 im spätromanischen Backsteinstil errichtete Klosterkirche gehört seit 1993 zu den 72 Bauwerken, die in die "Straße der Romanik" aufgenommen wurde.  

Im Jubiläumsjahr 2011 sollen noch zwei weitere Jubiläen in Diesdorf erwähnt werden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts unterlagen traditionelle Wohn- und Wirtschaftsformen infolge der zunehmenden Industrialisierung auch in der Altmark einem zum Teil Besorgnis erregenden Wandel. Getragen vom Heimat- und Wohlfahrtsgedanken dieser Zeit, gründete der Diesdorfer Landarzt Dr. Georg Schulze (1866–1955) mit engagierten Mitstreitern einen Wohlfahrtsverein. Aus diesem bürgerschaftlichen Engagement gingen das heutige Freilichtmuseum und die angrenzende Badeanstalt hervor, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen begehen.

Dr. Schulzes Ideen führte der spätere Museumsdirektor Peter Fischer (1943 bis 1996) maßgeblich fort. Die nach der Wende zu einem modernen Erlebnisbad umgebaute Badeanstalt befindet sich übrigens an der Stelle, an dem sich der „Gäuskendiek“ („Gänseteich“), ein ehemaliger Klosterteich, befand, der vom Domänenfiskus, dem Nachfolger des Klosters, der Pfarre geschenkt worden war.     

Was liegt näher, als am Vorabend des 900. Geburtstages des Fleckens Diesdorf in diesem Buch an die Wurzeln eines kleinen, aber damals nicht unbedeutenden geistlichen und kulturellen Zentrums der nordwestlichen Altmark, das wie Diesdorf über Jahrhunderte immer ein Ort des Handwerks, Handels und Wandels war, zu erinnern.

Abschließend ist es mir ein Bedürfnis, den Autoren Hartmut Bock, Gotthold Hofmüller und Dr. Michael Scholz für ihre mühevolle Arbeit und dem dr. ziethen verlag Oschersleben für die inzwischen bewährte Zusammenarbeit herzlich zu danken. Ich wünsche den Lesern dieses neuen Buches unserer Schriftenreihe viel Freude. 

 

Friedhelm Heinecke

Leiter der Museen des Altmarkkreises

 

 

 

 

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