Altmark-Persönlichkeiten.
Biografisches Lexikon der Altmark, des Elbe-Havel-Landes und des Jerichower Landes
Band 5 der Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete
978-3-932090-61-5
Dieses Lexikon ist ein Versuch, Persönlichkeiten aus der Altmark und angrenzenden Gebieten in Kurzbiografien vorzustellen. Der Zeitraum erstreckt sich von Wiprecht von Groitsch und Albrecht dem Bären bis zur Gegenwart, also fast über ein Jahrtausend. Noch lebende Personen wurden nicht berücksichtigt. Die Materialfülle zwang zur Beschränkung. So ist es sicher denkbar, daß bei dieser zwangsläufig subjektiven Auswahl ein kundiger Nutzer Manchen vermissen wird, den er für wert gehalten hätte, hier erwähnt zu werden. Dazu kommt, daß bei vielen Namen das vorliegende Daten-und Faktenmaterial so unvollständig war, daß der Lebenslauf nicht zuverlässig dargestellt werden konnte. So mußte auf sie verzichtet werden, oft mit Bedauern.
Zu Unrecht wird der historische und geographische Raum, in dem die erfaßten Personen agierten, oft zu den Regionen gezählt, die biografisch wenig ertragreich seien. Das Gebiet zwischen Salzwedel, Arendsee, Seehausen, Havelberg, Stendal, Genthin, Burg, Wolmirstedt, Haldensleben, Oebisfelde und Klötze weist weitaus mehr bemerkenswerte Namen auf, als nur Otto von Bismarck, Carl von Clausewitz, Hanns Hermann von Katte, Grete Minde, Gustav Nachtigal, Gustav Nagel, Johann Gottlieb Nathusius, Brigitte Reimann, Otto Reutter und Johann Joachim Winckelmann. Von der in der Landschaft bekannten Familie von der Schulenburg wurden Achaz v. d. Sch., Adolf Friedrich v. d. Sch., Alexander v. d. Sch., Christoph v. d. Sch., Ehrengard Melusine v. d. Sch., Friedrich Wilhelm v. d. Sch., Graf Hermann Otto Ludwig Karl v. d. Sch., Graf Johann Matthias v. d. Sch., Werner v. d. Sch., Werner Ernst Friedrich v. d. Sch. aufgenommen.
Aus adligen, bäuerlichen und bürgerlichen Familien kamen viele bedeutende Persönlichkeiten, die in den meisten Fällen weitaus mehr als lokale Berühmtheiten waren, sondern in unterschiedlichen Lebensbereichen eine große Rolle in der Provinz, in Preußen und darüber hinaus spielten. Die sozialökonomische Struktur und die politischen Verhältnisse bis 1945 brachten es mit sich, daß in dieser Landschaft die adligen Geschlechter ein besonderes Gewicht besaßen. Teilweise waren sie schon seit Jahrhunderten in der Altmark, der Prignitz oder im Jerichower Land ansässig, so die von Alvensleben, Bismarck, Bülow, Knesebeck, Kröcher, Schulenburg oder Wartensleben, um nur einige zu nennen. Aber nicht nur adlige Dynastien brachten starke und kluge Frauen und Männer hervor, ebenso auch aus anderen Klassen und Schichten oft über mehrere Generationen, zum Beispiel die Familien Parisius, Pohlmann, Sagittarius (Schütze), Sültmann, Uffrecht, Zechlin oder die ursprünglich bürgerlichen Nathusius. Hier sei auch auf die traditionsfördernde Rolle der vielen Lehrer und Pastoren für die Heimatgeschichtschreibung und Boden- und Denkmalspflege verwiesen. Ohne ihre fleißige und oft wenig beachtete Arbeit wäre vieles aus der reichen Territorialgeschichte im Detail in Vergessenheit geraten. An nicht wenige erinnert das Buch.