Oelsner, Manfred – Einer achts, der andere betrachts... Das Rathaus Wernigerode

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Einer achts, der andere betrachts... Das Rathaus Wernigerode

978-3-928703-71-0

Stadtführer belauscht 
Vor dem Wernigeröder Rathaus steht eine Gruppe Touristen, die sich von einem Mitglied der Stadtführergilde das imposante Gebäude im Herzen der »Bunten Stadt« erklären läßt.
»Meine Damen und Herren, hier stehen Sie vor dem schönsten Rathaus zwischen Ural und Atlantik«,  beginnt er mit dieser charmanten Übertreibung seine Erklärung. Ein anderer Stadtführer hebt die Schönheit und Einmaligkeit der Architektur des gotischen Gebäudes hervor und bezeichnet es als eine Perle mittelalterlicher Fachwerkbaukunst. Wenn manchmal die Stadtführer als Ausdruck ihrer engen Verbundenheit mit der Stadt und deren baulichem Kleinod, dem Rathaus, zu lokalpatriotischer Übertreibung neigen, so kann ohne außerordentliche Hervorhebung gesagt werden, daß dieser historische Bau, in dem sich die Handschriften von vielen, vielen Generationen von Bauschaffenden zeigen, einer näheren Betrachtung wert ist. Künstlerische Vollkommenheit und geglückte Harmonie der Architektur sind es, die das Auge des Betrachters immer wieder fesseln und seinen Schönheitssinn erfreuen.
Das Repräsentationsbedürfnis der reichen Städtebürger des 15. und 16. Jahrhunderts ließ durch einheimische Baumeister einen Profanbau entstehen, mit dessen Fassade der WohIhabenheit und städtischen Selbstsicherheit Ausdruck verliehen wurde. Das erkennen jährlich viele tausend Besucher Wernigerodes, die von der Schönheit des Rathauses begeistert sind. Neben anerkennenden Worten werden immer wieder VergIeiche zu anderen Fachwerkbauten ähnlicher Art gezogen, wie zum Beispiel mit den Rathäusern in Michelstadt im Odenwald (1484), Duderstadt (1533) und Alsfeld (1516). Bei diesen Vergleichen wird dann besonders auf die polygonen Erkertürme hingewiesen. Das ist eine bauliche Zutat bzw. Erscheinung, wie sie bei repräsentativen Profanbauten im 15. und 16. Jahrhundert zu beobachten ist.
Die vorliegende Arbeit soll dem Leser die baugeschichtliche Entwicklung des Rathauses Wernigerode nahebringen, aber auch kunstgeschichtliche Aspekte zeigen und die historische Einordnung des Rathauses darstellen. Es soll kein Werk für Fachleute sein. Die Kenntnisvermittlung über historische Hintergründe, des Werdeganges des Rathauses und die Freude am Schönen sollen überwiegen.

Manfred Oelsner

 

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