Schneider, Elke – Der achte Zwerg – Puppen-THEATER-Anekdoten

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Der achte Zwerg – Puppen-THEATER-Anekdoten

mit Zeichnungen von Klara

978-3-86289-062-0

Theater ist Augenblick. Was bleibt, sind manchmal Geschichten.

Das Lächeln vergangener Tage einfangen – einen Versuch sollte es wert sein. „Und ist’s nicht wahr, so ist’s doch gut erfunden …“

Die einen zogen mit Handwagen oder Eisenbahn – Personenzug, Holzklasse – von Ort zu Ort, spielten bei jedem Wetter auf Märkten, Jahrmärkten und Höfen, mit etwas Glück und wohlgesinnten Obrigkeiten auch in Schulen, Kindergärten und Kulturhäusern. Ihre Königreiche passten in zwei Koffer, ihre Helden hatten Holzköpfe, wurden von unten regiert, von Kindern geliebt, von allen verstanden. Sie waren Handpuppenspieler, früher auch „Himmelreicher“ genannt.
Die anderen Spieler traten aufwändiger in Erscheinung: Pferdegespann, Trecker und Wohnwagen gaben ihnen Mobilität. Ihre Bühnen schlugen sie in Gasthaussälen auf. Proszenium, Vorhänge und Ausstattung waren wunderbar anzusehen, sie ahmten die Haupt- und Staatsaktionen der Hof- und Stadttheater nach. Die Akteure stolzierten prächtig gekleidet in den Dekorationen einher und täuschten Eigenleben vor, dabei waren sie allesamt von oben – durch Fäden – gelenkt und hatten ebenfalls Holzköpfe: Marionetten. 
Ihre menschlichen Vorbilder, die Schauspieler, hatten schon seit längerem den Thespiskarren gegen feste Häuser eingetauscht. Zeiten und Herren wechselten. Es gab immer das „Wes Brot ich ess’, des Lied ich sing“. Doch es gab auch immer die kleine, überaus lebendige Aufmüpfigkeit, das geheime Einverständnis derer, denen Kasperbude, Marionettenbühne, Stadt- und Staatstheater die Welt waren – ihre verrückte, gehasste, geliebte, ganz besondere Welt. 
Theater ist Augenblick. Was bleibt, sind manchmal Geschichten.
Das Lächeln vergangener Tage einfangen – einen Versuch sollte es wert sein. 
Elke Schneider
 

 

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