Kuhnert, Reinhard – Land des Vergessens. Texte mit Grafiken von Heinz-Georg Marcks

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Land des Vergessens

Texte mit Grafiken von Heinz-Georg Marcks

978-3-935358-05-7

Wie geht es den Dichtern in Neu-Deutschland?
Sie können nach wie vor wählen zwischen der Rolle eines Spaß­machers im höheren Sinn und der eines Hiobs­botschafters, der im undiplomatischen Dienst unentwegt versucht, den Lärm der Ver­gnügungssalons zu übertönen, um damit wieder, ob er will oder nicht, bei der Rolle des Gesellschaftsnarren zu landen.
Also keine Zukunft?
Wo die Narrheit stirbt, ist die Weisheit am Ende.
Was halten Sie vom Vergessen?
Eine menschenfreundliche Eigenschaft, die Politik überhaupt erst möglich macht.
Was raten Sie den Deutschen nach mehr als zehn Jahren Neu-Einheit?
Nicht zu vergessen.
Das ist ein Widerspruch.
Ich liebe den Widerspruch. Nichts ist schlimmer als der eilfertige Konsens der Oberflächlichkeit.
Aber haben wir nicht auch eine Friedenspflicht?
Wer immer und mit allen seinen Frieden machet, erklärt sich selbst ständig den Krieg.
Also weiterhin Klagelieder?
Überhaupt nicht. Wenn wir unserer Sprache wieder mehr vertrauen würden, erledigte sich manche Kritik von selbst. Sehen Sie, die Vorsilbe VER zum Beispiel bedeutet doch in der Regel, daß etwas danebenging, nicht so recht geglückt ist: So kann man laufen und sich verlaufen, man kann rechnen und sich ver-rechnen, man kann sich einigen und …

Der vor allem als Dramatiker bekannte Berliner Autor Reinhard Kuhnert stellt in diesem Band erstmals Texte in Buchform vor. Ob in Form von Kurzgeschichten oder in gebundener Sprache: Das Land der Deutschen ist sein bevorzugtes Thema, dem er sich literarisch-satirisch, aber auch nachdenklich nähert.

 

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