Lamyz
Erzählungen mit Grafiken von Kurt Henschel
978-3-928703-74-1
Zwei junge Menschen, Schüler noch, wollen sich während des Krieges eine Heimat schaffen, eine Geborgenheit, und erleben, wie brüchig allein schon der Wunsch ist.
Der Tod eines Tieres macht einem Kinde klar, daß es Etwas gibt, das so stark ist, daß es behütetes Leben beenden kann.
Ein Mensch will zur Quelle vorstoßen und nähert sich damit der Hölle. Abseits vom Trubel der Zeit lebt in der Einsamkeit eine junge Frau und versucht, ihre Sehnsucht zu besiegen.
Der fünfundzwanzigste Schüler seiner Klasse bürdet dem Lehrer ein Leben lang eine Schuld auf, die der gerne auf sich zieht.
Einer, der meint, von seinem Mädchen verstoßen und darum verloren zu sein; der Lehrer, der plötzlich aus der Geborgenheit seiner Kollegen herausfällt; das kleine Mädchen, das der Uralten zu einem wunderbaren Gefühl des Zuhauseseins verhilft; die jungen Freunde des Andersartigen, der für sie immer da war; das Zigeunerkind, das Heimat sucht und Ratten findet; die Familie Eulenspiegels, die nicht aussterben darf, solange es Menschen gibt; die alte Frau, die das Unausgesprochene und Verheimlichte nicht mit in die Grube nehmen will; der Angeber, der in die Klasse einbricht und sie zerstören will - das sind Geschichten Kruschels, die in diesem Band veröffentlicht werden.
In den Geschichten geht es um die Sehnsucht nach Geborgensein, nach einer Heimat, die dort ist - wie Brecht sagt -, wo der Himmel höher, die Luft würziger wird, wo die Stimmen kräftiger schallen und der Boden sich leichter begeht.
Wie oft aber schwankt der Boden. Wird der Himmel zerrissen. Versagen die Stimmen und verstummen schließlich. Reicht dem Menschen die Luft nicht aus. Immer sind Gefährdungen da.
In Kruschels Erzählungen wollen die Helden das Geborgensein absichern: junge Leute ihre Liebe in einer Turnhalle, die Alte ihre grausamen Erinnerungen, die verstoßene Frau ihre Einsamkeit und die Jungenclique den Andersartigen, den die Erwachsenen ablehnen.