Nun machen’se sich mal frei!
Was Ihr Hausarzt wirklich denkt mit Zeichnungen von Peter Dunsch (PeDu)
2. Auflage
978-3-938380-99-4
aus dem Vorwort
NUN MACHEN’SE SICH MAL FREI!
... dies ist ein gefürchteter Satz bei vielen Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, einen Arzt aufsuchen müssen.
Einerseits und vor allem beim weiblichen Geschlecht, denn welche Frau zeigt einem wildfremden Mann schon gern und sofort ihren befreiten Oberkörper. Mag er einen weißen Kittel anhaben oder nicht. Es könnte ja auch ein Maler sein, der da sitzt, und dessen eigentliche Aufgabe es ist, die Praxis zu renovieren.
Andererseits aber auch bei den Männern, die genau wissen, dass dem Doktor die zehn Kilo zusätzliches Übergewicht auffallen, was unweigerlich zur Aufforderung führt, den Biergenuss einzuschränken.
Sogar Bodybuilder haben damit ihre Probleme, weil vom aufmerksamen Arzte prompt die Frage kommt: Was nehmen Sie?
NUN MACHEN’SE SICH MAL FREI-beruflich!“
Diesen Satz hörte ich vor siebzehn Jahren von vielen: von Politikern, Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung und von Praxisausrüstern, die mir ihre medizinischen Geräte und Computer verkaufen wollten (und dies auch taten).
Ja, mir erschien das sehr verlockend: Freiberufler sein, in eigener Praxis, selbst entscheiden, was gut ist für meine Patienten und mich ... Ein Leben lang Chefarzt sozusagen – dafür müssen viele meiner Kollegen in der Klinik oft jahrelang kriechen.
Nun, mit dem Selbstentscheiden ist es in den Jahren seit der Niederlassung ständig weniger geworden. Die Politik und die kranken Kassen nehmen einem das immer mehr ab. Diesen Niedergang kann man auch an meiner, sich stetig ändernder Berufsbezeichnung sehen: Hausarzt – Kassenarzt – Vertragsarzt – Leistungserbringer.
Und deshalb habe ich mir, neben meinem geliebten Beruf als Arzt, noch einige weitere Leben zugelegt: ein Leben als Familienmensch und Vater dreier Kinder, ein Leben als Kabarettist, eins als Musiker, ein Leben als Tanzfreund und schließlich dieses hier: als Schreiber.
NUN MACHEN’SE SICH MAL FREI!
... von der Vorstellung, alle Ärzte seien Professor Brinkmänner, die von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang am Bette ihrer Kranken wachen, danach bis früh um zwei Fachliteratur lesen und denen eine Frau Michaelis den Haushalt führt.
Treten Sie ein in die bunte Welt hinter den Kulissen des Praxisalltags, in die Gefühls- und Gedankenwelt unter dem weißen Kittel des Doktors.
Aber glauben Sie um Gottes Willen nicht alles, was hier steht. Denn Satire lebt von der Übertreibung.
Herzlichst, Ihr Dr. Jörg Vogel
Inhalt:
Vorwort
Labern ohne Ende …
Beginnende Grippe – Die Krankheiten der Jugend
Was Sie schon immer wissen wollten –
Was sind eigentlich Syndrome?
„Herr Doktor, ich habe Bandscheibe ...“ – …
Eigenbewegung – Wie young Buddha das Laufen lernte
Der Doktor als Drüsenjäger – Reden Dicke Unsinn?
Des Doktors liebster Patient – …
Mehr Bewegung für alle - Tanzen und betanzt werden
Legales Abhören – Nun machen’se sich mal frei!
Der Hausarzt und sein Gerät – praktische Technik
Bei Arzt und Patient sehr beliebt – Außensprechstunde
Der interessante Fall: Auto krank, alle krank?
Was fehlt uns denn? – Der Hausarzt als Quizkandidat
Sex in der Praxis? – Die feinen Unterschiede
Der interessante Fall: Der Entblößer
Fort zur Fortbildung – Rückwärts nach Wien
Der Arzt als Welterklärer – Klitzekleiner Klimawandel
Der Arzt als Ehemann – Essen bei Ali
Als Hausarzt auch zu Haus Arzt – Zu groß für Zwölf
Der Arzt und sein Speckgürtel – Der Ärztebäcker
Arzt im Selbstversuch – Gute Vorsätze
Epilog