Feiffer, Peter (1) – Die Reise nach Moskau oder 55 Jahre Mähdrusch

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Die Reise nach Moskau  oder 55 Jahre Mähdrusch

978-3-938380-49-9

Hier erzählt der dienstälteste Mähdruschfachmann Deutschlands. Peter Feiffer reiste 1956 als jüngstes Mitglied der "Kammer der Technik" mit einer hochrangigen Regierungsdelegation nach Moskau, weil er, begeistert vom Mädrescher, Erfahrungen und Dokumente zur Erntetechnologie suchte, die es, wie er feststellen musste, auch dort so nicht gab. Doch er sah in Russland auch großartige Dinge wie z.B. auf einem riesigen Schlag 100.000 Hektar den Hochschnitt mit 1.000 Mähdreschern. So erarbeitet er die Erntetechnologie selbst, wird in den 60er Jahren gegen seinen Willen Leiter des landwirtschaftllichen Versuchswesens der DDR und baut, nach einem schweren gesundheitlichen Zusammenbruch, seine "Autorengruppe" weiter auf, die sich - auch heute weltweit führend - mit der Technologie des Mähdruschs befasst. Sein Buch über die Reise nach Moskau ist keine Reisebeschreibung. In der Erzählung des jungen Peter Feiffer für die Mitreisenden wird die Landwirtschaftsgeschichte der DDR von ihren Wurzeln her sichtbar. Es ist ein Zeitbild, wie es nur einer schildern kann, der dabei war, mit ganzem Herzen.
Und dennoch: Es ist unglaubwürdig, aber es stimmt. Wie kommt man zu einer solchen Reise? Das wird in dem Buch nicht gesagt. Ich muss vor dem Leser bekennen, dass ich es selbst nicht wusste. Erst als ich meine Familienchronik fertig hatte und mit vielen Verwandten und Persönlichkeiten über dieses und jenes gesprochen habe, fiel es mir langsam wie Schuppen von den Augen, dass mein doch sehr merkwürdiger Lebenslauf schicksalhaft so gewollt war. Ohne Gottes Hilfe wäre nichts geworden. Wer damit nichts anzufangen weiß, denn ich will hier nicht missionieren, möge es als Fügung nehmen. Aber Zufall ist es nicht, denn eine solche Masse von Zufällen kann es im Leben gar nicht geben. Ich will dem Leser aber in dieser Vorgeschichte erklären, warum ich zu dieser Reise gekommen bin oder besser gesagt, warum ich zu meinem Lebenswerk gekommen bin. Das hat Ursachen und Gründe, die mir erst nach dem Schreiben der Familienchronik offenbar geworden sind. Es sind zum Teil die einfachsten Dinge und man fragt sich: Warum bin ich nicht schon vorher darauf gekommen? Aber bei jeder Erfindung sagt man sich hinterher, man hätte es schon vorher wissen müssen. Man weiß es aber nicht. Hätte ich es gewusst, so hätte ich es ganz bewusst steuern können. Hätte das mehr gebracht? Kaum. Aber auch der, der davon ausgeht, dass das Leben vorbestimmt ist, der kann, ja soll und muss sogar auch stetig steuern. Man kann dann Manches auch verbessern. Aber man kann auch nicht alles sichern. „Wer alles sichert, sichert nichts“, pflegte „Onkel Franz“ (Prof. Dr. hc. Franz Vettel, Hadmersleben) stets dazu zu sagen. Und wie hätte ich auch meine frühe Jugend planen können? 
Der eigene Handlungsrahmen ist eng. Im Nachhinein erkennt man mit großer Dankbarkeit die Fügungen des Lebens. Gerade bei den persönlichen Erinnerungen seines eigenen Lebens müsste man eigentlich wissen, wie man zu etwas gekommen ist. Man weiß es aber meist nicht. Kann man so blöd sein? Die Antwort lautet bei mir schlicht und einfach: „Ja“. Denn ich hatte vieles aus meinem Leben vor der Reise nach Moskau vergessen. Man stellt im Leben fest, dass man zumeist diejenigen vergisst, die einem am meisten geholfen haben. Und ich habe gemerkt, dass das anscheinend überall so ist und dass man Dank nie erwarten darf. Das erwarte ich auch von niemandem. Ich habe dieses Buch Herrn Prof. Dr. hc. Franz Vettel gewidmet. Er war der größte europäische Weizenzüchter zu seiner Zeit in Hadmersleben. Ich habe ihm mein Lebenswerk zu verdanken. Auch das habe ich erst im Laufe der Jahrzehnte  verinnerlicht. Denn sein Handeln erschien mir damals selbstverständlich. Aber ich weiß heute, dass ich diese Unterstützung von vielen Züchtern nicht erhalten würde. So erscheint einem das, was große Persönlichkeiten tun, als selbstverständlich, aber es ist es nicht. Dieses Buch und seine Widmung sind ein später Dank an „Onkel Franz“, wie wir ihn später nennen durften, der mit seiner Weitsicht und Hilfsbereitschaft einem jungen Mann den Weg ebnete und dieser junge Mann hielt das eigentlich für selbstverständlich. Er weiß heute, wo er ebenso alt ist, dass es nicht selbstverständlich war. Es war eine der vielen schicksalhaften Fügungen. 
Eine andere dieser Fügungen ist in dem Buch beschrieben, denn die Reise nach Moskau war nicht ganz ungefährlich, nur ich wusste es nicht. Viele sind zur damaligen Zeit nicht aus Moskau zurück gekommen, wenn sie politisch missliebig auffielen. Ich bin so aufgefallen, und einer, der einigermaßen Deutsch konnte, sagte: „Du so weiter sprechen, dann du kaputt“. Dann wurde ich vorsichtig. Aber alle Vorsicht hat mir nichts genutzt. Trotzdem ist ein Umstand eingetreten der mich gerettet hat und ich bin mir sicher, dass auch das Gottes Fügung gewesen ist. Das ist im Buch ausführlich beschrieben.
Wir wollen aber nicht von den Fügungen sprechen, sondern ich will meinen Lesern erzählen, welche Dinge sich vor der Reise nach Moskau abgespielt haben, die diese überhaupt erst möglich machten.
 

Eine notwendige Vorgeschichte

Als ich 65 Jahre alt wurde, begann ich, meine Familienchronik zu schreiben, zu der dieser Band zählt. Ich habe viele Exemplare an Verwandte und Freunde gegeben, und es wurde viel mit mir darüber gesprochen. Bei diesen Gesprächen habe ich begriffen, wieso ich eigentlich zu meinem Fachgebiet, zu meiner Lebensarbeit und auch zu dieser Reise nach Moskau und zu vielem anderen gekommen bin. Wenn wir allein diese Reise nach Moskau sehen, dann fragt sich der Leser mit Recht: Wie kann denn das angehen, dass ein gerade 19-21-jähriger mit einer hochrangigen Regierungsdelegation als Leiter des Bereichs Landwirtschaft nach Moskau reist, dort im Hotel „Leningradskaja“ im 18. Stock residiert, eine Assistentin, Dolmetscherin und einen Kraftfahrer mit einer russischen Luxuslimousine vom Typ SIM hat und sich frei – zumindest in den damaligen Gegebenheiten einer Regierungsdelegation – in Russland bewegen kann? Und das im Jahre 1956. Das Präsidium der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR war hingegen in dem damaligen Gästehaus der Sojus Selchos Technika, der Allunionslandwirtschaftsausstellung – der russischen agritechnica – in Moskau, untergebracht. Das war nur eine Baracke, in der man in Dreifachstockbetten schlief. Schon beginnen die Merkwürdigkeiten, man kann sogar sagen die völligen Unglaubwürdigkeiten. 

Und dennoch: Es ist unglaubwürdig, aber es stimmt. Wie kommt man zu einer solchen Reise? Das wird in dem Buch nicht gesagt. Ich muss vor dem Leser bekennen, dass ich es selbst nicht wusste. Erst als ich meine Familienchronik fertig hatte und mit vielen Verwandten und Persönlichkeiten über dieses und jenes gesprochen habe, fiel es mir langsam wie Schuppen von den Augen, dass mein doch sehr merkwürdiger Lebenslauf schicksalhaft so gewollt war. Ohne Gottes Hilfe wäre nichts geworden. Wer damit nichts anzufangen weiß, denn ich will hier nicht missionieren, möge es als Fügung nehmen. Aber Zufall ist es nicht, denn eine solche Masse von Zufällen kann es im Leben gar nicht geben. Ich will dem Leser aber in dieser Vorgeschichte erklären, warum ich zu dieser Reise gekommen bin oder besser gesagt, warum ich zu meinem Lebenswerk gekommen bin. Das hat Ursachen und Gründe, die mir erst nach dem Schreiben der Familienchronik offenbar geworden sind. Es sind zum Teil die einfachsten Dinge und man fragt sich: Warum bin ich nicht schon vorher darauf gekommen? Aber bei jeder Erfindung sagt man sich hinterher, man hätte es schon vorher wissen müssen. Man weiß es aber nicht. Hätte ich es gewusst, so hätte ich es ganz bewusst steuern können. Hätte das mehr gebracht? Kaum. Aber auch der, der davon ausgeht, dass das Leben vorbestimmt ist, der kann, ja soll und muss sogar auch stetig steuern. Man kann dann Manches auch verbessern. Aber man kann auch nicht alles sichern. „Wer alles sichert, sichert nichts“, pflegte „Onkel Franz“ (Prof. Dr. hc. Franz Vettel, Hadmersleben) stets dazu zu sagen. Und wie hätte ich auch meine frühe Jugend planen können? 

Der eigene Handlungsrahmen ist eng. Im Nachhinein erkennt man mit großer Dankbarkeit die Fügungen des Lebens. Gerade bei den persönlichen Erinnerungen seines eigenen Lebens müsste man eigentlich wissen, wie man zu etwas gekommen ist. Man weiß es aber meist nicht. Kann man so blöd sein? Die Antwort lautet bei mir schlicht und einfach: „Ja“. Denn ich hatte vieles aus meinem Leben vor der Reise nach Moskau vergessen. Man stellt im Leben fest, dass man zumeist diejenigen vergisst, die einem am meisten geholfen haben. Und ich habe gemerkt, dass das anscheinend überall so ist und dass man Dank nie erwarten darf. Das erwarte ich auch von niemandem. Ich habe dieses Buch Herrn Prof. Dr. hc. Franz Vettel gewidmet. Er war der größte europäische Weizenzüchter zu seiner Zeit in Hadmersleben. Ich habe ihm mein Lebenswerk zu verdanken. Auch das habe ich erst im Laufe der Jahrzehnte  verinnerlicht. Denn sein Handeln erschien mir damals selbstverständlich. Aber ich weiß heute, dass ich diese Unterstützung von vielen Züchtern nicht erhalten würde. So erscheint einem das, was große Persönlichkeiten tun, als selbstverständlich, aber es ist es nicht. Dieses Buch und seine Widmung sind ein später Dank an „Onkel Franz“, wie wir ihn später nennen durften, der mit seiner Weitsicht und Hilfsbereitschaft einem jungen Mann den Weg ebnete und dieser junge Mann hielt das eigentlich für selbstverständlich. Er weiß heute, wo er ebenso alt ist, dass es nicht selbstverständlich war. Es war eine der vielen schicksalhaften Fügungen. 

Eine andere dieser Fügungen ist in dem Buch beschrieben, denn die Reise nach Moskau war nicht ganz ungefährlich, nur ich wusste es nicht. Viele sind zur damaligen Zeit nicht aus Moskau zurück gekommen, wenn sie politisch missliebig auffielen. Ich bin so aufgefallen, und einer, der einigermaßen Deutsch konnte, sagte: „Du so weiter sprechen, dann du kaputt“. Dann wurde ich vorsichtig. Aber alle Vorsicht hat mir nichts genutzt. Trotzdem ist ein Umstand eingetreten der mich gerettet hat und ich bin mir sicher, dass auch das Gottes Fügung gewesen ist. Das ist im Buch ausführlich beschrieben.

Wir wollen aber nicht von den Fügungen sprechen, sondern ich will meinen Lesern erzählen, welche Dinge sich vor der Reise nach Moskau abgespielt haben, die diese überhaupt erst möglich machten.

Dr. Peter Feiffer

 

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