Kokot, Diana – An einem Sonntag ohne Zifferblatt. Gedichte mit Grafiken von Günter Lüder

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An einem Sonntag ohne Zifferblatt. – Gedichte mit Grafiken von Günter Lüder

978-3-935358-71-2

aus dem Gleitwort
Mit dem vor Ihnen liegenden Buch darf der Öffentlichkeit ein Werk vorgestellt werden, welches in einer guten Tradition steht. Vielfach hat es in der Altmark Menschen gegeben, die die Kunstfertigkeit besaßen, ihre Empfindungen, Eindrücke und Erfahrungen in Versen zu verdichten. Diana Kokot führt diese Traditionslinie fort und legt der Öffentlichkeit einen weitgespannten Teil ihrer dichterischen Arbeit vor. In fünf Abteilungen ist das Werk gegliedert. In allen Teilabschnitten, die unter dem Titel An einem Sonntag ohne Zifferblatt zusammengefasst sind, erfährt der Leser Beobachtungen, die sowohl im Alltag als auch am Sonntag entstanden sind. In dem Spannungsfeld von Ruhe und Unruhe, Sommer und Winter, Herbst und Frühling, Einsamkeit und Gemeinschaft, Traum und Wirklichkeit und Aufbruch oder Verharren entfalten sich die verdichteten Gedanken der Autorin Diana Kokot, die zu behaltenswerten Zeilen fand. In der ersten Abteilung findet sich das Gedicht Anfang und Ende, welches mit der Zeile ausklingt und am Ende wieder Anfang. So mag es allen Lesern gehen, die dieses Buch zur Hand nehmen. Die Gedichte von Diana Kokot dürfen nicht nur einmal, sondern können immer wieder gelesen werden.
Besonders kostbar wird das Buch durch die Aquarelle von Günter Lüder, der den Seelenlandschaften der Dichterin die altmärkische Landschaft ergänzend zur Seite stellt. Auch Lüder steht in einer reichen Tradition altmärkischer Landschaftsdarstellungen und hat bereits mehrfach öffentlich ausgestellt.

An einem Sonntag ohne Zifferblatt

falte ich deine Briefe
zu Schiffen
und lasse sie schwimmen
in der Badewanne,
bis sie sich auflösen,
und all die Worte
über dem Abfluss kreisen
und schließlich verschwinden.
Nur blauer Schlick
bleibt haften am Boden.
Ich hocke lange davor
und starre Löcher hinein,
bis mir die Augen tränen.
So fällt es mir leichter
aufzustehen,
hinaus zu gehen und
den Stein gegen
dein Fenster zu werfen.

 

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